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.Erst wenn die Ichheit die beiden Elemente der Wirklichkeit, die in der Weltunzertrennlich verbunden sind, auch für sich vereinigt hat, dann ist dieErkenntnisbefriedigung eingetreten: das Ich ist wieder bei der Wirklichkeit angelangt.Die Vorbedingungen zum Entstehen des Erkennens sind also durch und für das Ich.Das letztere gibt sich selbst die Fragen des Erkennens auf.Und zwar entnimmt es sieaus dem in sich vollständig klaren und durchsichtigen Elemente des Denkens.Stellenwir uns Fragen, die wir nicht beant115worten können, so kann der Inhalt der Frage nicht in allen seinen Teilen klar unddeutlich sein.Nicht die Welt stellt an uns die Fragen, sondern wir selbst stellen sie.Ich kann mir denken, daß mir jede Möglichkeit fehlt, eine Frage zu beantworten, die ichirgendwo aufgeschrieben finde, ohne daß ich die Sphäre kenne, aus der der Inhalt derFrage genommen ist.Bei unserer Erkenntnis handelt es sich um Fragen, die uns dadurch aufgegebenwerden, daß einer durch Ort, Zeit und subjektive Organisation bedingtenWahrnehmungssphäre eine auf die Allheit der Welt weisende Begriffssphäregegenübersteht.Meine Aufgabe besteht in dem Ausgleich dieser beiden mirwohlbekannten Sphären.Von einer Grenze der Erkenntnis kann da nicht gesprochenwerden.Es kann zu irgendeiner Zeit dieses oder jenes unaufgeklärt bleiben, weil wirdurch den Lebensschauplatz verhindert sind, die Dinge wahrzunehmen, die dabei imSpiele sind.Was aber heute nicht gefunden ist, kann es morgen werden.Die hierdurchbedingten Schranken sind nur vergängliche, die mit dem Fortschreiten vonWahrnehmung und Denken überwunden werden können.Der Dualismus begeht den Fehler, daß er den Gegensatz von Objekt und Subjekt, dernur innerhalb des Wahrnehmungsgebietes eine Bedeutung hat, auf rein erdachteWesenheiten außerhalb desselben überträgt.Da aber die innerhalb desWahrnehmungshorizontes gesonderten Dinge nur solange gesondert sind, als derWahrnehmende sich des Denkens enthält, das alle Sonderung aufhebt und als einebloß subjektiv bedingte erkennen läßt, so überträgt der Dualist Bestimmungen aufWesenheiten hinter den Wahrnehmungen, die selbst für diese keine absolute, sondernnur eine116relative Geltung haben.Er zerlegt dadurch die zwei für den Erkenntnisprozeß inBetracht kommenden Faktoren, Wahrnehmung und Begriff, in vier: 1.Das Objekt ansich; 2.die Wahrnehmung, die das Subjekt von dem Objekt hat; 3.das Subjekt; 4.denBegriff, der die Wahrnehmung auf das Objekt an sich bezieht.Die Beziehung zwischendem Objekt und Subjekt ist eine reale; das Subjekt wird wirklich (dynamisch) durch dasObjekt beeinflußt.Dieser reale Prozeß soll nicht in unser Bewußtsein fallen.Aber er sollim Subjekt eine Gegenwirkung auf die vom Objekt ausgehende Wirkung hervorrufen.Das Resultat dieser Gegenwirkung soll die Wahrnehmung sein.Diese falle erst insBewußtsein.Das Objekt habe eine objektive (vom Subjekt unabhängige), dieWahrnehmung eine subjektive Realität.Diese subjektive Realität beziehe das Subjektauf das Objekt.Die letztere Beziehung sei eine ideelle.Der Dualismus spaltet somit denErkenntnisprozeß in zwei Teile.Den einen, Erzeugung des Wahrnehmungsobjektes ausdem «Ding an sich», läßt er außerhalb, den andern, Verbindung der Wahrnehmung mitdem Begriff und Beziehung desselben auf das Objekt, innerhalb des Bewußtseins sichabspielen.Unter diesen Voraussetzungen ist es klar, daß der Dualist in seinen Begriffennur subjektive Repräsentanten dessen zu gewinnen glaubt, was vor seinem Bewußtseinliegt.Der objektiv-realeVorgang im Subjekte, durch den die Wahrnehmung zustandekommt, und um so mehr die objektiven Beziehungen der «Dinge an sich» bleiben füreinen solchen Dualisten direkt unerkennbar; seiner Meinung nach kann sich derMensch nur begriffliche Repräsentanten für das objektiv Reale verschaffen.DasEinheitsband der Dinge, das diese unter sich und objektiv mit unserem Individualgeist(als «Ding an sich») verbin117det, liegt jenseits des Bewußtseins in einem Wesen an sich, von dem wir in unseremBewußtsein ebenfalls nur einen begrifflichen Repräsentanten haben könnten.Der Dualismus glaubt die ganze Welt zu einem abstrakten Begriffsschema zuverflüchtigen, wenn er nicht neben den begrifflichen Zusammenhängen derGegenstände noch reale Zusammenhänge statuiert.Mit andern Worten: dem Dualistenerscheinen die durch das Denken auffindbaren Idealprinzipien zu luftig, und er suchtnoch Realprinzipien, von denen sie gestützt werden können.Wir wollen uns diese Realprinzipien einmal näher anschauen.Der naive Mensch (naiveRealist) betrachtet die Gegenstände der äußeren Erfahrung als Realitäten.DerUmstand, daß er diese Dinge mit seinen Händen greifen, mit seinen Augen sehen kann,gilt ihm als Zeugnis der Realität.«Nichts existiert, was man nicht wahrnehmen kann»,ist geradezu als das erste Axiom des naiven Menschen anzusehen, das ebensogut inseiner Umkehrung anerkannt wird: «Alles, was wahrgenommen werden kann, existiert.»Der beste Beweis für diese Behauptung ist der Unsterblichkeits, und Geisterglaube desnaiven Menschen.Er stellt sich die Seele als feine sinnliche Materie vor, die unterbesonderen Bedingungen sogar für den gewöhnlichen Menschen sichtbar werden kann(naiver Gespensterglaube).Dieser seiner realen Welt gegenüber ist für den naiven Realisten alles andere,namentlich die Welt der Ideen, unreal, «bloß ideell».Was wir zu den Gegenständenhinzu-denken, das ist bloßer Gedanke über die Dinge.Der Gedanke fügt nichts Realeszu der Wahrnehmung hinzu.Aber nicht nur in bezug auf das Sein der Dinge hält der naive Mensch dieSinneswahrnehmung für das einzige Zeug-118nis der Realität, sondern auch in bezug auf das Geschehen.Ein Ding kann, nach seinerAnsicht, nur dann auf ein anderes wirken, wenn eine für die Sinneswahrnehmungvorhandene Kraft von dem einen ausgeht und das andere ergreift
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