[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.- Welch ein Jude! -Und der so ganz nur Jude scheinen will!Da kömmt er; kömmt mit Hast; glüht heitre Freude.Wer kam vom Saladin je anders? - He!60He, Nathan!NEUNTER AUFTRITTNathan und der Tempelherr.NATHAN.Wie? seid Ihr s?TEMPELHERR.Ihr habtSehr lang Euch bei dem Sultan aufgehalten.NATHAN.So lange nun wohl nicht.Ich ward im HingehnZu viel verweilt.- Ah, wahrlich, Curd; der MannSteht seinen Ruhm.Sein Ruhm ist bloß sein Schatten.-Doch laßt vor allen Dingen Euch geschwindNur sagen &TEMPELHERR.Was?NATHAN.Er will Euch sprechen; will,Daß ungesäumt Ihr zu ihm kommt.BegleitetMich nur nach Hause, wo ich noch für ihnErst etwas anders zu verfügen habe:Und dann, so gehn wir!TEMPELHERR.Nathan, Euer HausBetret ich wieder eher nicht &NATHAN.So seidIhr doch indes schon da gewesen? habtIndes sie doch gesprochen? - Nun? - Sagt: wieGefällt Euch Recha?TEMPELHERR.Über allen Ausdruck!Allein, - sie wiedersehn - das werd ich nie!Nie! nie! - Ihr müßtet mir zur Stelle dennVersprechen: - daß ich sie auf immer, immer -Soll können sehn.NATHAN.Wie wollt Ihr, daß ich dasVersteh?TEMPELHERR.(nach einer kurzen Pause ihm plötzlich um den Hals fallend)Mein Vater!NATHAN.- Junger Mann!TEMPELHERR.(ihn ebenso plötzlich wieder lassend)Nicht Sohn? -Ich bitt Euch, Nathan! -NATHAN.Lieber junger Mann!TEMPELHERR.Nicht Sohn? - Ich bitt Euch, Nathan! - Ich beschwörEuch bei den ersten Banden der Natur! -Zieht ihnen spätre Fesseln doch nicht vor! -Begnügt Euch doch ein Mensch zu sein! - Stoßt michNicht von Euch!NATHAN.Lieber, lieber Freund! &TEMPELHERR.Und Sohn?Sohn nicht? - Auch dann nicht, dann nicht einmal, wenn61Erkenntlichkeit zum Herzen Eurer TochterDer Liebe schon den Weg gebahnet hätte?Auch dann nicht einmal, wenn in eins zu schmelzen,Auf Euern Wink nur beide warteten? -Ihr schweigt?NATHAN.Ihr überrascht mich, junger Ritter.TEMPELHERR.Ich überrasch Euch? - überrasch Euch, Nathan,Mit Euern eigenen Gedanken? - IhrVerkennt sie doch in meinem Munde nicht? -Ich überrasch Euch?NATHAN.Eh ich einmal weiß,Was für ein Stauffen Euer Vater dennGewesen ist!TEMPELHERR.Was sagt Ihr, Nathan? was? -In diesem Augenblicke fühlt Ihr nichtsAls Neubegier?NATHAN.Denn seht! Ich habe selbstWohl einen Stauffen ehedem gekannt,Der Conrad hieß.TEMPELHERR.Nun, - wenn mein Vater dennNun ebenso geheißen hätte?NATHAN.Wahrlich?TEMPELHERR.Ich heiße selber ja nach meinem Vater: CurdIst Conrad.NATHAN.Nun - so war mein Conrad dochNicht Euer Vater.Denn mein Conrad war,Was Ihr; war Tempelherr; war nie vermählt.TEMPELHERR.O darum!NATHAN.Wie?TEMPELHERR.O darum könnt er dochMein Vater wohl gewesen sein.NATHAN.Ihr scherzt.TEMPELHERR.Und Ihr nehmt s wahrlich zu genau! - Was wär sDenn nun? So was von Bastard oder Bankert!Der Schlag ist auch nicht zu verachten.- DochEntlaßt mich immer meiner Ahnenprobe.Ich will Euch Eurer wiederum entlassen.Nicht zwar, als ob ich den geringsten ZweifelIn Euern Stammbaum setzte.Gott behüte!Ihr könnt ihn Blatt vor Blatt bis AbrahamHinauf belegen.Und von da so weiter,Weiß ich ihn selbst; will ich ihn selbst beschwören.NATHAN.Ihr werdet bitter.- Doch verdien ich s? - SchlugIch denn Euch schon was ab? - Ich will Euch jaNur bei dem Worte nicht den AugenblickSo fassen.- Weiter nichts.TEMPELHERR.Gewiß? - Nichts weiter?O so vergebt! &62NATHAN.Nun kommt nur, kommt!TEMPELHERR.Wohin?Nein! - Mit in Euer Haus? - Das nicht! das nicht! -Da brennt s! - Ich will Euch hier erwarten.Geht! -Soll ich sie wiedersehn: so seh ich sieNoch oft genug.Wo nicht: so sah ich sieSchon viel zu viel &NATHAN.Ich will mich möglichst eilen.ZEHNTER AUFTRITTDer Tempelherr und bald darauf Daja.TEMPELHERR.Schon mehr als g nug! - Des Menschen Hirn faßt soUnendlich viel; und ist doch manchmal auchSo plötzlich voll! von einer KleinigkeitSo plötzlich voll! - Taugt nichts, taugt nichts; es seiAuch voll wovon es will.- Doch nur Geduld!Die Seele wirkt den aufgedunsnen StoffBald ineinander, schafft sich Raum, und LichtUnd Ordnung kommen wieder.- Lieb ich dennZum ersten Male? - Oder war, was ichAls Liebe kenne, Liebe nicht? - Ist LiebeNur was ich itzt empfinde? &DAJA.(die sich von der Seite herbeigeschlichen)Ritter! Ritter!TEMPELHERR.Wer ruft? - Ha, Daja, Ihr?DAJA.Ich habe michBei ihm vorbeigeschlichen.Aber nochKönnt er uns sehn, wo Ihr da steht.- Drum kommtDoch näher zu mir, hinter diesen Baum.TEMPELHERR.Was gibt s denn? - So geheimnisvoll? - Was ist s?DAJA.Ja wohl betrifft es ein Geheimnis, wasMich zu Euch bringt; und zwar ein doppeltes.Das eine weiß nur ich, das andre wißtNur Ihr.- Wie wär es, wenn wir tauschten?Vertraut mir Euers: so vertrau ich EuchDas meine.TEMPELHERR.Mit Vergnügen.- Wenn ich nurErst weiß, was Ihr für meines achtet.DochDas wird aus Euerm wohl erhellen.- FangtNur immer an.DAJA.Ei denkt doch! - Nein, Herr Ritter:Erst Ihr; ich folge.- Denn versichert, meinGeheimnis kann Euch gar nichts nutzen, wennIch nicht zuvor das Eure habe.- NurGeschwind! - Denn frag ich s Euch erst ab: so habt63Ihr nichts vertrauet.Mein Geheimnis dannBleibt mein Geheimnis; und das Eure seidIhr los.- Doch armer Ritter! - Daß Ihr MännerEin solch Geheimnis vor uns Weibern habenZu können, auch nur glaubt!TEMPELHERR.Das wir zu habenOft selbst nicht wissen.DAJA.Kann wohl sein.Drum mußIch freilich erst, Euch selbst damit bekanntZu machen, schon die Freundschaft haben.- Sagt:Was hieß denn das, daß Ihr so Knall und FallEuch aus dem Staube machtet? daß Ihr unsSo sitzenließet? - daß Ihr nun mit NathanNicht wiederkommt? - Hat Recha denn so wenigAuf Euch gewirkt? wie? oder auch, so viel? -So viel! so viel! - Lehrt Ihr des armen Vogels,Der an der Rute klebt, Geflattre michDoch kennen! - Kurz: gesteht es mir nur gleich,Daß Ihr sie liebt, liebt bis zum Unsinn; undIch sag Euch was &TEMPELHERR
[ Pobierz całość w formacie PDF ]